Als wir vor 3 Tagen in Quebec angekommen sind, gab es einen kurzen Schreck. Das Hotel war ein kleines für kanadische Verhältnisse übliches Reihenhaus und wir waren uns nicht sicher, ob das die Unterkunft war. Das Bild von booking.com passte aber es gab keinen Empfang oder ähnliches. Also geklingelt und nach kurzer Zeit machte ein älterer Herr auf, der uns bat einzutreten. Es war eher eine kleinere Pension mit mehreren Zimmern als ein Hotel. Nach kurzem standen wir in einem recht kühlen Zimmer ohne Bad. Der Herr war der Inhaber und hat uns dann auch über alles aufgeklärt. Das Zimmer ließ sich über die Klimaanlage innerhalb von ein paar Minuten aufwärmen und das Bad war über den Flur und es stand nur uns zur Verfügung. Auf Grund der Bauweise sind nicht alle Bäder an die Zimmer angeschlossen. Somit hatten wir dann doch unsere Privatsphäre und alles war in Ordnung. Das Frühstück gab es in der Küche an einem kleinen Tisch, wurde vom Inhaber persönlich zubereitet und wir hatten es zusammen mit 2 weiteren Gästen, die aus Berlin stammen. Die Beiden sind gestern zu einer Schiffstour an der Ostküste entlang gestartet und hatten vorab ein paar Tage Quebec geplant. Danach verbringen sie noch ein paar Wochen in ihrem Haus in Florida, das sie sich vor ein paar Jahren zugelegt hatten. Sie haben wohl alles richtig gemacht, wenn sie jetzt so in die Rente starten.
Vorgestern haben wir dann erst einmal mit dem Auto die Gegend erkundet. Zuerst fuhren wir zu den Montmorency Falls. Dort ging es mit einer Gondel hinauf, über eine Brücke über den Wasserfall und dann 487 Stufen wieder hinunter. Die Gondel hat uns den Aufstieg erspart. Wer die Kosten von 12,71$ pro Person für die Gondel sparen möchte, kann auch die 487 Stufen nach oben laufen. Wir wollten nicht laufen. Von den Montmorency Falls waren es dann noch ca. 20 Autominuten zur Basilika von Sainte-Anne-de-Beaupré, eine große Kathedrale, die in einem kleinen Ort an der Straße parallel zum St. Lawrence Strom steht. Alle diese Kirchen, die wir in Kanada gesehen haben, sind gewaltig, prächtig und in einem hervorragenden Zustand. Diese war es natürlich auch und man kann sich daran kaum satt sehen. Immerhin ist sie kanadisches Nationalheiligtum und 2022 hat Papst Franziskus dort die Messe gefeiert. Auf dem Rückweg ging es dann natürlich wieder am St. Lawrence Strom entlang auf dessen gegenüberliegender Seite die Île d’Orléans liegt. Also noch über die Brücke und die Straße, die einmal rund um die Insel führt, gefahren. Es gibt einige schöne Stopps hier, an denen man unbedingt anhalten sollte. An der westlichen Spitze kann man gut auf die Skyline von Quebec schauen und an der östlichen Spitze gibt es einen Obervation Tower von dem man die weiteren Inseln dahinter und das Festland gut sehen kann. Zwischendurch waren wir noch an einem kleinen Hafen haben in einem kleinen Café auf der Insel ein belegtes Croissant gegessen und einen Kakao getrunken. Die Tour um die Insel dauert etwa eine Stunde. Danach ging es zurück nach Quebec zum Abendessen.
Gestern haben wir uns dann die Stadt angeschaut. Wir haben als erstes das Observatoire de la Capitale besucht welches nur 2 Straßen von unserer Unterkunft entfernt lag. Hier hat man vom 31. Stock einen guten 360° Blick auf Quebec und Umgebung. Danach ging es über die Zitadelle und die Dufferin Terrace in die Obere Stadt mit dem Château Frontenac, dem vermutlich meist fotografierten Hotel der Welt. Einen kurzen Blick in den Innenhof und dann die Treppen hinunter in die untere Stadt. Hier gibt es tolle Gassen mit vielen kleinen Geschäften und Restaurants. Besonders schön ist der Place Royale mit der Notre-Dame-des-Victoires, einer verhältnismäßig kleinen Kirche, die aber immerhin die erste vollständig aus Stein bestehende Kirche Nordamerikas ist. Zurück in die obere Stadt mussten wir dann nicht zu Fuß und haben die Zahnradbahn genommen. Wir haben über den gesamten Aufenthalt in Kanada nicht ein einziges Mal mit Bargeld bezahlen müssen, die 5$ pro Person für die Zahnradbahn mussten wir aber in bar und nur in kanadischen $ bezahlen. Warum das so ist weiß kein Mensch. Wir hatten vorher schnell 10$ getauscht, da wir sonst keine kanadischen $ in bar hatten. Den Rest des Nachmittags sind wir dann noch durch die vielen kleinen Straßen und Gassen spaziert und haben so einen weiteren schönen Tag bei idealem Herbstwetter in Kanada verbracht.
Heute ging es dann nach dem guten Frühstück in unserer Unterkunft zurück in die USA nach Bar Habor, Maine. Die Fahrt dauerte mit Pausen etwas über 6 Stunden sodass wir etwa 16:30 Uhr in Bar Harbor angekommen sind. Wir haben noch etwas gegessen und sind durch den Ort geschlendert. Da wir auch hier 2 volle Tage haben, freuen wir uns auf das was uns erwartet.