Dieses Jahr werden wir im Wilden Westen unterwegs sein und hängen dann noch 2 Tage New York dran.
Wunderbar! Wir freuen uns schon drauf.
28./29./30.05. Von Berlin über New York nach Denver
Am Sonntag starteten wir also wieder Richtung USA. Diesmal unser Plan, den Wilden Westen zu besuchen. Ich habe also eine Rundreise mit Ausgangspunkt Denver durch den Custer State Park, die National Parks Wind Cave, Badlands, Yellowstone, Grand Teton und die Rocky Mountains geplant. Wir werden aus Zeitgründen leider nicht den ganzen Wilden Westen sehen. Aber es ist ja schon mal ein Anfang.
Der Check-in und das Boarding in Berlin liefen reibungslos. Als wir im Flieger saßen, rief jemand 2 Reihen hinter uns nach der Stewardess: „Hallo…Flight…New York… Ist das richtig? Sie sagten Flugzeit 8h 39min. Wenn wir um 12:55 Uhr starten und um 16:00 Uhr ankommen sollen, fliegen wir aber nur 3h 5min.“ Er meinte es ernst. Die Dame in der Reihe hinter uns erklärte ihm dann, das es doch ein „kleine“, wenn auch nicht unwesentliche Zeitverschiebung gibt. Er gab sich dann auch damit zufrieden und dachte wohl, na wenn ich jetzt schon hier sitze, fliege ich eben mit.
In New York haben wir nur eine Nacht in einem Flughafenhotel verbracht und sind dann am nächsten Morgen direkt nach Denver weiter geflogen. Das Wetter in New York war sowieso schlecht und es hat geregnet.
Bei der Fahrt nach Denver fühlten wir uns anfangs nicht sehr wohl. Wir sahen wieder sehr viele Obdachlose, die nicht sehr vertrauenserweckend aussahen. Gott sei Dank, schienen sie sich so massiv aber nur in einer Ecke aufzuhalten. Als wir dann am Nachmittag noch die 16th Street Mall besuchten, sahen wir dort natürlich auch wieder einige aber auch ein sehr großes Polizeiaufgebot.
Zumindest hat Denver tolle Kneipen und Restaurants und man kann hier super essen und trinken. Wir haben uns das Yard House ausgesucht. Die werben mit: „World’s Largest Selection of Draft Beer.“ Aber auch das Essen schmeckt dort sehr gut.
Heute begrüßte uns der Morgen mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. Wir werden uns also am Empfang „beraten“ lassen und fragen, was man sich in Denver anschauen sollte.
31.05. Denver
Nach einem super Frühstück haben wir uns gestern auf den Weg gemacht, etwas von der Stadt zu sehen. Es gibt leider nicht viel, was Denver zu bieten hat.
Trotzdem hatten wir uns 2 Highlights ausgesucht. Das ist zum einen das State Capitol mit dem Civic Center Park und dem City County Building davor und der Larimer Square.
Im State Capitol haben wir eine einstündige interessante Führung mitgemacht, bei deren Höhepunkt wir auf den Dom steigen durften. Von dort hatten wir einen tollen Blick auf die Stadt und die Rocky Mountains dahinter. Einfach fantastisch.
Der Larimer Square ist ein kleines Stück Straße, die den Ursprung von Denver darstellen soll. Sie erstreckt sich über 2 Blocks und hier gibt es einige kleine Läden und Restaurants.
Ansonsten ist Denver eher was für Winterurlauber, die in der kalten Jahreszeit von hier aus schnell in die Skigebiete der Rockies kommen.
Natürlich gibt es hier wie in jeder größeren Stadt einigen Museen, Theater, ein Baseballstadion, das Coors Field, und anderes.
Heute holen wir unser Auto und dann gehts in Richtung Norden.
31.05. Scottsbluff / Gering
Wir haben also heute früh unser Auto geholt. Der gleiche Wagen wie im letzten Jahr, ein Nissan Rogue. Nur diesmal in rot (Netti findet ihn optisch sehr gelungen), mit Automatik, AWD und allem was man sonst so braucht.
Wir sind dann auch, nach einem kleinen Umweg zu „Sun Harley-Davidson“ Denver, sofort los in Richtung Scottsbluff. Die Fahrt war völlig entspannt. Viel Prärie, Farmen und Rinder. Die Straße ging meistens gerade aus, durch 3 Bundesstaaten. Colorado, Wyoming und Nebraska.
Unser Hotel liegt in Gering, einem Ortsteil von Scottsbluff. Als wir das Hotel gefunden hatten, haben wir erst mal einen Schreck bekommen. Es sah von der Hauptstraße nicht sehr erbaulich aus. Beim Eintreten war unsere Feststellung, dass sich alles fest in chinesischer Hand befindet. Es war aber nur der erste Schreck, da ich beim Buchen von einer anderen Situation ausgegangen war. Der Empfang war sehr freundlich und hilfsbereit. Auch die Zimmer sind einwandfrei. Nicht umsonst sind die Bewertungen für das Hotel auf den üblichen Hotelportalen gut. Nur frühstücken werden wir woanders. Der Herr vom Empfang gab uns zu verstehen, dass es das Frühstück in einem Taco-Laden auf der gegenüberliegenden Straßenseite gibt. Tatsächlich haben wir jetzt 2 Gutscheine für ein mexikanisches Menü, bei dem wir dann zum Frühstück zwischen Burrito, Bohnen, Salat oder irgendwelchem frittierten „Keine-Ahnung-Was“ wählen können. Wem’s schmeckt… Wir werden dann der Empfehlung unserer Bedienung vom Abendessen folgen und morgen früh in Scottsbluff Perkins Reataurant & Bakery besuchen, in dem es ein gutes Breakfast geben soll.
Nachdem wir eingecheckt hatten, haben wir noch das Scottsbluff National Monument und den Chimney Rock besucht. Das Monument ist super. Man kann mit dem Auto bis auf den Berg fahren und hat nach kurzen Fußmärschen, von 2 Punkten aus, einen schönen Ausblick auf die Landschaft und den Ort. Das Monument wurde in Gedenken an die Pioniere eingerichtet, die mit ihren Wagen den beschwerlichen Weg durch das Land in Richtung Westen wagten und hier entlang kamen. Einer der bekannten Wege, war der Oregon Trail. Der Chimney Rock ist ein markanter Felsen, etwa 20 min von Scottsbluff entfernt, den wir ebenfalls kurz besucht haben. Hier haben wir ein paar Fotos geschossen und sind wieder los. Da der Himmel sich verdunkelte, hatte Netti Angst vor einem eventuellen Gewitter. Außerdem wurde ringsherum vor Klapperschlangen gewarnt.
Zurück in Gering, waren wir dann noch in einem schönen Steak Restaurant, dem Steel Grill Restaurant & Bar, und haben uns jeder, zu unserm Hochzeitstag, ein schönes Filet Mignon gegönnt.
So jetzt noch ein Bud Light und morgen gehts weiter in den Bundesstaat South Dakota.
01.06. Von Scottsbluff nach Rapid City
Heute sind wir in den nächsten Bundesstaat gefahren, South Dakota. Auf dem Weg dahin, haben wir in Alliance, Nebraska halt gemacht. Ich hatte in Facebook etwas über einen Ort namens Carhenge gelesen. Sehr witzig, dort hat ein ehemaliger Ingenieur, Stonehenge mit alten Autowracks nachgebaut, also Carhenge. Der Mann kommt aus Alliance, lebte und arbeitete als Ingenieur in England und kam daher auf diese Idee. Das ist wirklich gelungen.
Danach sind wir weiter gefahren nach Wounded Knee, dem Ort des Massakers an den Oglala Lakota Sioux Indianern. Die Geschichte werde ich hier nicht beschreiben, findet man, wenn man Herrn Google fragt. Ich fand sie sehr bewegend und wollte daher den Ort sehen und etwas mehr erfahren. Netti und ich, wir waren beide sehr enttäuscht. Kein Visitor Center, kein wirklicher Gedenkstein oder -ort. Man hat es tatsächlich geschafft, am Rand der Straße 2 Schilder aufzustellen, eines mit einer kurzen Geschichtsbeschreibung und eines mit dem Hinweis, dass der Parkplatz auf dem wir stehen, zum Ort des Geschehens gehört. Wirklich peinlich für solch einen Ort. Für jeden Erdhügel oder Lumpis Creek gibt es ein Visitor Center, in dem 15 Ranger arbeiten, die den Kindern kleine Medaillen und Anstecknadeln verkaufen und Schwüre aufs Vaterland abnehmen. Für das Massaker aber scheint sich niemand zu interessieren. Scheinbar auch die Indianer selbst nicht. Es gibt dann noch einen kleinen Friedhof mit einem Gedenkstein auf einem Berg oberhalb des Ortes und einen kleinen mit ein paar Pfählen bestückten Bereich, der wohl den eigentlichen Ort des Massakers bezeichnen soll. Eine junge Indianerin erzählte uns die Geschichte direkt vor Ort und beantwortete ein paar Fragen. Sie machte sich damit wohl auch ein paar Dollar, da sie nach einer kleinen Spende für ihre „Führung“ fragte, die wir ihr gerne gaben.
Wir sind dann weiter in Richtung Norden gefahren und wollten am südlichen Eingang des Badlands National Park das White River Visitor Center besuchen, das leider geschlossen war. Schade. Es wird in Zusammenarbeit mit der ansässigen Gemeinde der Lakota Sioux betrieben, oder eben nicht.
Von dort aus ging es dann südwestlich an den Badlands vorbei, da wir diese ja übermorgen noch besuchen werden. Aber auch hier gab es eine tolle Landschaft zu sehen.
Rapid City wird uns nun die nächsten 3 Tage als Ausgangspunkt für unsere Touren in South Dakota dienen.
02.06. Rapid City und die Badlands
Obwohl die Badlands erst morgen geplant waren, haben wir umdisponiert und sie auf heute vorgezogen. In den Black Hills war das Wetter heute nicht so besonders, in den Badlands dafür umso besser.
Nach Netti’s Geburtstagsfrühstück bei Perkins (ist auch eine Kette), sind wir über den Highway 44 nach Interior gefahren, dem südöstlichen Eingang der Badlands, an dem sich auch das Visitor Center befindet. Von dort ging es erst mal nach Norden zum Big Badlands Overlook und dann zurück zum Visitor Center, um von dort einmal durch den gesamten National Park zu fahren. Über die gesamte Strecke gibt es mehrere Overlooks und Viewpoints, die alle wunderbare Aussichten auf Teile des Parks geben. Wirklich eine tolle Landschaft.
Einen Teil der Route, ca. 30km, der Sage Creek, mussten wir über eine Dirt Road fahren. So konnten wir in der Ferne unsere ersten Bisons sehen. Auf der Straße mussten wir aber eher auf die Erdmännchen aufpassen, die ständig drüber geflitzt sind. Die waren lustig, wie sie dann immer wieder auf ihrem Bau saßen. Da auf der Dirt Road fast niemand fuhr, konnten wir immer mal langsam fahren oder anhalten, um zu schauen.
Als wir dann wieder in zurück in Rapid City waren, waren wir noch kurz in einer Mall, um mal zu schauen, was es hier so gibt. Unsere Feststellung, auch nicht mehr oder weniger, als in den Malls in Deutschland. Also ab zu unserem neuen Stammlokal, dem Golden Corral Buffet. Haben wir gestern das erste Mal probiert und waren begeistert. Für 2 Personen 35$ bezahlt und Buffet und Getränke All-you-can-eat. Es gibt über Vor-, Haupt- und Nachspeise einfach alles. Frisch zubereitetes Obst, Salate, Beilagen, Gemüse, Fisch, Rind, Huhn, etc.. Und alles in guter Qualität. Auch die Bedienung ist sehr freundlich. Was will man mehr?
Morgen nehmen wir dann die Black Hills in Angriff.
03.06. Rapid City und die Black Hills
Heute morgen haben wir uns nach unserem Frühstück in die andere Richtung aufgemacht, um die Black Hills und den Custer State Park zu besuchen. Ich hatte uns eine Route, mit den für uns interessanten Orten, zusammengestellt.
Als erstes zum Mount Rushmore, dann Crazy Horse, dann am Sylvan Lake vorbei Richtung Needles Eye und anschließend über die Iron Mountain Road und die Wildlife Loop Road zurück nach Rapid City. Der Plan war gut und hat auch bis auf die Fahrt über die Wildlife Loop Road funktioniert.
Wir sind also als erstes in Richtung Mount Rushmore gefahren, was von Rapid City ca. 45 Minuten sind. Kurz vor dem Memorial fuhren wir durch das Örtchen Keystone. Es sah nett aus und wir wollten nur mal kurz schauen. Leider haben uns die kleinen Läden aufgehalten, was uns in der Zeit etwas zurückgeworfen hat. Kein Problem, das Wetter war ja gut und wir sind ja im Urlaub. Dann wird es eben heute Abend etwas später ins Hotel gehen. Also ein paar Souvenirs gesammelt und weiter zum Memorial. Dort angekommen, haben wir unseren Obolus von 10$ für die Einfahrt entrichtet und konnten rein. Es war wirklich toll, eines der typischen USA Motive in live zu sehen. Nachdem wir, wie fast alle Touris, unseren kleinen Trail gelaufen sind, ging es weiter zum Crazy Horse. Da hier ausnahmsweise mal alles nicht so weit auseinander liegt, hatten wir es nach etwa 25 Minuten erreicht. Und wieder 22$ und wir durften rein. Das Crazy Horse Memorial ist schon gewaltig. Wir haben gelernt, dass die 4 Präsidenten des Mount Rushmore Memorial in den Kopf des Crazy Horse Indianers passen. Es wird das größte Denkmal dieser Art weltweit sein und ist sogar höher als die höchste Pyramide. Aktuell ist nur das Gesicht des Indianers fertig, sein Körper und das Pferd sind erst in Umrissen zu erkennen. Wir haben uns dort einen Film angeschaut, der die Hintergründe erklärt hat und wollten dann eine Busfahrt hinauf zum Memorial machen, was leider nicht mehr in unseren Zeitplan passte. Es war 15:30 und der nächste Bus sollte 16:30 fahren. Die Fahrt selbst sollte 25 Minuten für eine Strecke dauern plus Besichtigung etc.. Der Grund dafür war ein „Volksmarch „, ja ich habe mich nicht verschrieben, ohne „s“. Die Bedeutung wurde aber wahrscheinlich aus dem Deutschen abgeleitet. Dieser findet 3 mal im Jahr statt und wir hatten uns mit unserem Besuch einmal davon ausgesucht. Daher verkehrten in diesem Zeitraum auch die Sightseeing-Busse unregelmäßig. Aus diesem Grund durfte man bis 16:30 auch nicht zum Memorial laufen. Hätte man aber beim Kassieren auch sagen können. Ticket gilt für 3 Tage. Leider nicht für uns, da wir morgen nicht mehr hier sind.
Wir sind dann eben weiter gefahren. Am Eingang des Custer State Park wieder 20$ abgedrückt und dann ging es am Sylvan Lake vorbei durch den Needles Eye Tunnel, über die Iron Mountain Road zurück nach Rapid City. Die Fahrt über die Wildlife Loop Road haben wir dann aus Zeitgründen leider doch nicht mehr geschafft.
Trotzdem war die Tour traumhaft. Es war das absolute Gegenteil von den Badlands. Viel Wald und die felsige Landschaft nicht so schroff. Es war alles viel grüner und sah damit auch lebendiger aus. Wir haben noch zweimal Bisons in freier Wildbahn gesehen. Die haben direkt neben der Straße gegrast oder sich die Sonne auf den Pelz scheinen lassen.
Morgen verlassen wir dann die Gegend und machen uns Richtung Sheridan auf.
04.06. Von Rapid City nach Sheridan
Heute früh haben wir Rapid City verlassen und sind Richtung Sheridan gefahren. Auf dem Weg gibt es nicht viel, was sich anzusehen lohnt. Da Sturgis direkt auf dem Weg liegt und das Devils Tower National Monument nur eines kleinen Umweges bedurfte, nahmen wir die beiden mit.
Sturgis ist bekannt für seine jährliche Motorcycle Rally. Dieses Jahr wird es die 77. Veranstaltung. Neben der Daytona Bike Week soll sie die größte Motorradveranstaltung der Welt sein. Das können wir uns nach unserem Besuch schwer vorstellen. In dem kleinen Ort war aber auch gar nichts los. Die Main Street war faktisch leer. Eine junge Verkäuferin in einem Laden erklärte uns, dass in diesen 2 Wochen im Jahr, das Big Business gemacht wird.
Danach sind wir zum Devils Tower gefahren. Ein durch vor ein paar Millionen Jahren von einem Vulkan an die Oberfläche gedrückten Berg. Die Indianer verehren ihn als heilig. Er hat tatsächlich eine besondere Ausstrahlung.
Nachdem ich den Devils Tower einmal zu Fuß umrundet hatte (es waren nur 2 km), fuhren wir nach Sheridan, unserer nächsten Übernachtung. Für Netti war das spannendste auf der Fahrt, die kleinen Präriehunde, viele Rehe und eine Bullennatter zu sehen.
Morgen geht es dann weiter nach Cody.
07.06. Von Sheridan nach Cody
Vorgestern war gar nicht sehr viel für die Fahrt geplant. Da wir am Crazy Horse 2 Österreicher trafen, mit denen wir uns über deren Tour unterhielten, brachten sie mich auf die Idee, auf dem Weg nach Cody, einen Abstecher zum Little Bighorn zu machen. Der Umweg beträgt etwa 45 Minuten.
In der Schlacht vom Little Bighorn besiegte Sitting Bull mit seinen Indianern die weißen Truppen und besiegelte den Untergang von General Custer. Es war der einzige Sieg der Indianer gegen die Weißen in den Indianerkriegen.
Das Little Bighorn Memorial, richtiger das Little Bighorn Battlefield National Monument, wird auch vom U.S. National Park Service „betrieben“ und ist somit wieder kostenpflichtig. Trotzdem war es sehr schön gemacht und man konnte sich zu Fuß verschiedene Standpunkte der Schlacht und dann, entweder mit einem kleinen Bus in der Gruppe oder mit dem eigenen Auto, das ganze Areal anschauen.
Danach fuhren wir dann direkt nach Cody.
Cody wurde von dem ehemaligen und Scout und späteren Betreiber einer Western Show, Buffalo Bill, gegründet. Wir besuchten am Abend noch das Buffalo Bill Museum und den Buffalo Bill Dam. Viel mehr gibt es in Cody, abgesehen von einer ganz netten, kleinen Innenstadt, nicht zu sehen.
07.06. Yellowstone National Park
Über Cody kommt man zum östlichen Eingang des National Parks. Da unsere nächste Übernachtung in West Yellowstone geplant war, mussten wir einmal quer durch den Park, denn wie der Name schon sagt, liegt West Yellowstone am westlichen Eingang des Parks. Aber der Weg ist, wie so oft, das Ziel.
Wir haben uns also recht früh aufgemacht und sind nicht den direkten Weg gefahren, sondern über einen nördlichen Loop. Unser Weg ging entlang des North Rim Trail. Hier sind wir zu den Lower Falls gelaufen. Auf dem Weg dahin, hatten wir einen guten Blick auf die Upper Falls. Um diese direkt zu erreichen, hätten wir in Richtung South Rim Trail fahren müssen, was wir aber glücklicherweise nicht getan haben. Ein Pärchen aus Holland erzählte uns, dass sie dort eine Weile feststeckten, da er hoffnungslos überfüllt war. Unsere Tour ging dann weiter am Grand Canyon of the Yellowstone, den Tower Falls, den Mammoth Hot Springs, dem Norris Geyser Bassin bis nach West Yellowstone. Es war bis jetzt wahrscheinlich der schönste Tag unserer Reise. Wir haben nicht gezählt wie oft wir angehalten und die Natur bewundert haben. Es gab noch zig Wasserfälle und diverse Overlooks. An vielen Stellen sprudelte das heiße Wasser aus der Erde und es roch nach Schwefel. Das Zeichen dafür, dass wir uns auf einem großen Vulkan befinden, der noch recht aktiv ist. Die Landschaft war einfach großartig. Die Tiere, die hier in freier Wildbahn leben und fast keine Scheu vor Menschen haben, sind ebenfalls gut zu sehen. Es waren Hirsche, ein kleiner Schwarzbär, Streifenhörnchen und natürlich wieder Bisons. Man muss es einfach erlebt haben. Wahrscheinlich muss man hier auch mehrere Tage verbringen, um viele Ecken kennenzulernen. Aber unser Zeitplan lässt es wie immer nicht zu.
Der Park ist erst etwa 2 bis 3 Wochen geöffnet bzw. die Straßen freigegeben, trotzdem waren schon sehr viele Touristen unterwegs. Wir sind froh ihn in dieser Zeit besucht zu haben, da sich an vielen Punkten die Anzahl der Besucher in Grenzen hielt und wollen uns gar nicht vorstellen, wie sich die Massen im Sommer durch den Park schieben. Auch die Temperaturen waren aktuell sehr angenehm, was sich im Sommer auch ändern dürfte.
Für heute habe ich die Tour durch den südlichen Yellowstone und dann weiter durch den Grand Teton National Park in Richtung Jackson geplant.
08.06. Durch den Yellowstone und den Grand Teton nach Jackson
Gestern sind wir nach dem Frühstück in Richtung Jackson aufgebrochen. Wir haben uns eine tolle Route rausgesucht. Da wir noch nicht am Old Faithful waren, sind wir als erstes dorthin gefahren. Von West Yellowstone sind es etwa 45 Minuten und es lag ja eh auf unserem Weg nach Jackson. Wir haben uns einen der „Ausbrüche“ des Geysirs angeschaut, der etwa einmal stündlich passiert. Die Ranger können es auf die Minute genau bestimmen. Es ist aber nicht nur ein Geysir, sondern ein ganzes Feld. Das lässt sich über Stege ablaufen und es ist sehr beeindruckend.
Danach sind wir von dort aus durch den südlichen Yellowstone National Park und den nördlichen Grand Teton National Park nach Jackson gefahren. Jackson liegt an der der südlichen Grenze des Grand Teton. Auf dem Weg haben wir natürlich noch diverse Geysire, Overlooks, Wasserfälle, Bisons etc. sehen können. Die Fahrt war wieder etwas für das Auge.
Unsere Unterkunft ist diesmal auch etwas besonderes. Wir wohnen 2 Tage in einer kleinen Blockhütte.
Am Abend waren wir in Jackson essen und haben uns den Ort noch etwas angeschaut. Er hat etwas von einer kleinen Westernstadt, ähnlich wie Cody oder Sheridan. So sind hier viele Orte aufgebaut.
08.06. Tour durch den Grand Teton National Park
Heute hatte ich den Tag für den Grand Teton National Park eingeplant.
Nach dem Frühstück sind wir nach Teton Village und dort mit der Jackson Hole Aerial Tram auf den Rendezvous Mountain gefahren. Von hier aus hatten wir einen tollen Blick auf das Tal. In ca. 12 Minuten ist man oben und in einem der großen Skigebiete der Region.
Von dort aus sind wir dann einen Loop durch den Grand Teton gefahren, vorbei am Jenny Lake, über die Signal Mountain Road auf den Signal Mountain, zum Jackson Lake Dam und wieder zurück. Wir konnten am Jenny Lake einen Braunbären sehen und auf dem Rückweg eine große Herde von Bisons direkt an der Straße. 2 Bullen kämpften gerade miteinander. Eine empfehlenswerte Route, die über den Tag auch noch sehr entspannt war.
Morgen geht es nach Rock Springs mit einem kleinen Abstecher nach Utah.
09.06. Von Jackson nach Rock Springs und ein Abstecher nach Utah
Heute gibt es gar nicht viel zu berichten. Wir befinden uns ja eigentlich schon auf dem Rückweg nach Denver. Die Station in Rock Springs ist der Entfernung nach Estes Park, unserer letzten Station vor Denver, geschuldet.
Die Fahrt von Jackson nach Rock Springs war eher ereignislos, da wir unterwegs, außer vielen Rehen (eine Anmerkung von Netti), keine weiteren Anlaufpunkte hatten. Nach unserem Einchecken im Hotel in Rock Springs hatte ich aber noch einen Abstecher über den Flaming Gorge Scenic Byway zum Flaming Gorge Dam geplant, um den Tag zu nutzen. Es ist eine Strecke von ca. 100 km und führt von Wyoming in das nordöstliche Utah. Eine schöne Strecke durch eine schöne Landschaft. Der Dam und der Stausee sahen von einem oberhalb gelegenen Viewpoint ebenfalls toll aus.
Morgen haben wir die längste Strecke mit ca. 5,5 h Fahrt nach Estes Park in die Rocky Mountains vor uns.
12.06. Von Rock Springs nach Estes Park und durch die Rocky Mountains zurück nach Denver
Am 10.06. sind wir die 5,5 h von Rock Springs nach Estes Park durchgefahren. Es sind ca. 510 km und davon geht es dann erstmal etwa 335 km geradeaus, in Cheyenne eine lange Rechtskurve auf den nächsten Highway und dann soll man sich nach ca. 100 km laut Navi rechts halten, fährt aber eigentlich weiter geradeaus. Es gibt am Horizont ein paar Berge zu sehen und sonst hügeliges Flachland, meistens mit Farmen. Für Netti gab es aber wieder jede Menge Rehe zu sehen.
Estes Park ist eher ein Wintersportort und liegt etwa mittig im östlichen Teil der Rocky Mountains. Von Osten fährt man über den Highway 34 etwa 30 km durch eine Schlucht in die Rockies hinein. Hier wurde die Fahrt wieder interessanter. In Estes Park wären wir beinahe an unserem Hotel vorbei gefahren. Es ist eher mit einer kleinen Pension zu vergleichen und war recht unscheinbar. Von der Veranda kam man in einen schönen Eingangsbereich mit einem Erker, in dem ein großer Tisch für 10 Personen stand. Dort gab es dann am nächsten Morgen für alle Gäste um 8:30 Uhr das gemeinsame Frühstück. Die „Chefin“ hat es persönlich zubereitet. Es gab Quiche, Donuts, Kaffee, frische Obstsäfte und Melone. Wirklich ein super Frühstück, das auch satt gemacht hat. Wir haben bis um 10:00 Uhr mit den anderen Gästen gemeinsam gefrühstückt und konnten uns über Gott und die Welt unterhalten. Die anderen Gäste waren alles Amerikaner und hauptsächlich über das Wochenende zum Wandern dort. Den Abend vorher waren wir noch auf der Main Street, der Fußweg dorthin Betrug nur etwa 10 Minuten. Eine schöne Straße, aber auch ähnlich wie die, der anderen Orte, die wir kennengelernt hatten.
Für die Fahrt am 11.06. zurück nach Denver, hatte ich nicht die kurze Route gewählt, sondern die Fahrt weiter über den Highway 34 durch die Rocky Mountains. Es ist wohl die höchstgelegene befahrbare Straße der USA. Infos zu einigen interessanten Punkten hatten wir uns vorher im Visitor Center geholt. Landschaftlich war die Fahrt natürlich wieder einmalig schön. Wir konnten Murmeltiere, Bighorn Schafe und viel Hirsche sehen. Auch eine Elchkuh mit ihrem Kalb lief neben der Straße. Allerdings war das 5 Autos vor uns und da der Fahrer des ersten Wagens 5 Minuten neben den Elchen herfuhr, um zu fotografieren und zu filmen, hatten alle anderen nichts davon und konnten nur im Schritt hinterherfahren und dann zusehen, wie die Elche im Wald verschwanden. Wir haben oft angehalten und die Ausblicke in die Berge genossen.
Ein Manko waren die Massen an Autos, die sich über den Highway quälten. Es war ja Sonntag und es ist der interessanteste Weg durch die Rockies mit vielen Viewpoints, Overlooks und Trails.
Heute sind wir um 3:00 Uhr aufgestanden, da unser Flieger nach New York um 7:39 Uhr startete und wir ja vorher noch das Auto wegbringen mussten.
Jetzt sitzen wir im Flieger und unsere Rundreise durch Colorado, Wyoming, Nebraska, South Dakota, Montana und Utah ist für dieses Jahr schon vorbei. Schade! Jetzt bleibt uns nur noch, uns auf ein paar letzte Tage in New York zu freuen.
15.06. New York und Ende
Wir sind gut am 12.06. in New York angekommen. Das Hotel liegt ca. 10 Gehminuten vom Times Square entfernt in Hell’s Kitchen. Wir waren beim Einchecken erstmal nicht sehr begeistert, das Hotel war eingerüstet, zum Empfang ging es ein paar Treppen runter und der Mitarbeiter am Empfang war auch nicht sehr nett. Das ist halt New York. Auch die Entfernung zum Times Square war im ersten Augenblick ein Kritikpunkt, da unser Hotel vom letzten Besuch, das Pennsylvania, noch zentraler lag. Im Nachhinein waren aber alle Kritikpunkte unproblematisch, da wir abends auf dem Heimweg einige nette Bars fanden, die wir auch besuchten. Das Zimmer war auch ok und bedingt durch die Lage etwas abseits, war es auch nachts recht ruhig.
Den Nachmittag und Abend des Ankunftstages verbrachten wir um den Times Square herum mit Abendessen in Ted’s Broiled Steaks und Bier trinken im Hard Rock Cafe. Zwischendurch ein bisschen Shopping und die abendliche Atmosphäre genießen.
Für Dienstag hatte ich den Besuch des One World Observatory im One World Trade Center und einen Walk über die Brooklyn Bridge geplant. Ins OWO kamen wir ohne große Wartezeit und es war ein phantastischer Ausblick auf Manhattan und Umgebung. Danach haben wir uns den Oculus, den wohl teuersten Bahnhof der Welt, angeschaut. Er liegt gleich am Ground Zero neben dem National 9/11 Memorial. Von dort aus sind wir durch das Winter Garden Atrium und nach einer kleinen Erfrischung, am Wasser entlang Richtung Brooklyn Bridge gelaufen. Ein toller und entspannter Fußweg, um den Battery Park herum, bis zum South Ferry Terminal. Ab dort gibt es dann nicht mehr viel Grün aber einen Walk über den man laufen oder mit dem Rad fahren kann. Wir hatten jedenfalls tolle Sicht auf Jersey, Ellis Island, Liberty Island, die Brooklyn Bridge, Brooklyn etc. Angekommen am Fußgängereingang der Brooklyn Bridge, mussten wir aber noch mal Pause machen, da das Wetter es gut mit uns meinte und es sehr warm war. Der Walk auf die Bridge war aber dann doch noch ein schönes Erlebnis. Auch von dort hatten wir gute Sicht und es war ein schönes Gefühl hier zu sein. Zurück ging es dann mit der Subway, die ist wunderbar klimatisiert und spart lange Wege bei der Hitze. Am Abend gab es noch ein Bier in Carragher’s Pub & Restaurant und dort lud uns sogar noch eine nette Dame aus Manhattan, die begeistert von unserer Begeisterung für die USA war, auf ein weiteres Bier ein. Wunderbar!
Gestern ging unser Weg über den neuen, noch nicht vollständigen High Line Park. Ein 2,33 km langes Stück einer ehemaligen Hochtrasse der Eisenbahn, die stillgelegt und als Park und Walk für die Menschen in New York hergerichtet wird. Der Nordeingang lag nur etwa 5 Gehminuten von unserem Hotel entfernt. Teilweise gibt es um die Trasse herum noch riesige Baustellen. Wir sind bis zum südlichen Ende gelaufen und dann mit der Subway zur Roosevelt Island Tramway gefahren. Mit dieser sind wir dann nach Roosevelt Island gefahren, um uns das Four Freedoms Memorial anzuschauen und von dort aus die Sicht auf Manhattan zu genießen. Wir kamen eine Minute vor drei an, um zu erfahren, dass dort ab drei geschlossen ist, wg. einer Garden Party eines Fundraisings. Na ja, war trotzdem schön. Den Abend ließen wir dann nochmal am Times Square ausklingen und sind dann nach einem Absacker in der Rattle ’n Hum Bar zurück ins Hotel.
Heute geht es dann mit vielen neuen Eindrücken und schönen Erinnerungen im Gepäck zurück nach Deutschland. Wie immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Und wir sagen: Bis zum nächsten Mal.