Auf den Spuren von Elvis, Blues, Country & Western Musik und Whiskey.
29./30.05. Ankunft Chicago/Milwaukee
Mit den Flügen und der Einreise hat alles geklappt. Beim Abholen unseres Mietwagens konnte ich für „schmalen Taler“ von einem kleinen SUV auf einen Dodge Challenger upgraden. Wunderbares Auto, Spaßmobil. Leider muss man den Fuß nach dem Wheelie sofort wieder vom Gas nehmen, da dann das Speedlimit sofort überschritten ist. Na ja, trotzdem hat er Spaß gemacht.
In Milwaukee wollten wir die Miller Brewery sehen, ging leider nur von außen. Ich hatte mich gewundert, dass die Straßen am Montagmorgen so schön leer waren, war leider Memorial Day, Feiertag. Da wir uns noch die Basilica von St. Josaphat anschauen und einen Abstecher zum Harley Museum machen wollten, habe ich also im Internet geschaut, ob die offen haben. Die Kirche sollte offen haben und Harley zu. Es war dann genau umgekehrt. Also haben wir am Milwaukee River noch ein schönes Bier getrunken und sind ein wenig durch das Historic Third Ward geschlendert. War ein schöner entspannter Tag.
Jetzt sind wir ins Hotel am Flughafen Chicago O`Hare gefahren, da es morgen früh nach New Orleans geht.
31.05./01.06. New Orleans die 1.
Gestern sind wir in New Orleans angekommen. Wir müssen irgendetwas kriminelles an uns haben, da Netti erst in Tegel und dann in Chicago eine „Sonderbehandlung“ im Sicherheitsbereich bekommen hat und mein Koffer auch durchsucht wurde.
Unser Hotel liegt direkt im French Quarter. Wir haben uns schon mal ein bisschen umgeschaut, da wir ja noch mal 2 Tage am Ende der Reise hier haben. Es gibt im Viertel überall Kneipen mit Live Musik. Die Bourbon Street ist die Amüsiermeile mit den entsprechenden Nightclubs für den alleinstehenden Herrn, d.h. nicht für mich. Als wir dann ein wenig shoppen waren, sind wir für eine Stunde nicht mehr aus dem Geschäft gekommen, da es einen Wolkenbruch gab. Man hat das geschüttet. Eine Stunde nach dem Regen war davon nichts mehr zu sehen.
Die berühmte Preservation Hall, Aufführungsstätte des New-Orleans-Jazz, wollten wir auch sehen aber es standen so viele Leute davor, dass wir es beim nächsten Mal versuchen.
Heute geht es weiter nach Natchez zu den Natchez Indianern.
01./02.06. Von New Orleans nach Natchez
Gestern haben wir unseren Mietwagen (diesmal gab’s einen Nissan Rogue, keine Auswahlmöglichkeit, fährt sich gut und ist bequem) in New Orleans geholt und uns auf den Weg nach Natchez gemacht. Der Weg, ca. 3 Stunden, war wenig spektakulär. Die ersten 1,5 Stunden bis Baton Rouge, ging es zum Großteil über einen Highway, der auf Betonstützen durch die Sümpfe von Louisiana gebaut wurde. Hier war sehr viel Verkehr. Die zweiten 1,5 Stunden ging es dann über einen leeren Highway durch die Wälder von Mississippi.
Natchez ist ein sehr beschauliches Städtchen, was hauptsächlich bekannt ist für seine Herrenhäuser und Baumwollplantagen. Aber auch als Headquarter der Unionsgeneräle aus dem Bürgerkrieg. Von den Herrenhäusern auf der westlichen Seite des Mississippi stehen heute wohl noch 4 von ehemals ca. 300 bis 400 vor dem Bürgerkrieg, der Rest wurde damals zerstört.
Wir haben uns die Villa Rosalie, das Headquarter der Union, auch mal von innen angeschaut und uns ein paar interessante Geschichten erzählen lassen. Es sind ca. 15 Villen für die Öffentlichkeit zugänglich. Später waren wir am Mississippi im ehemaligen Rotlichtviertel „Under the Hill“ essen. Sind nur ein paar Häuschen, die heute als Touristenattraktion dienen und zu Kneipen und Restaurants umgebaut wurden. Während wir mit dem Kellner über das Essen und unsere Wahl der Beilagen diskutierten, bekamen wir deutsche „Unterstützung“ von einem Nachbartisch (hatten wir gar nicht bemerkt, da der Herr mit Frau und Kind englisch sprach), „Prost“ vom nächsten Tisch und am dritten Tisch wurde „geschwäbelt“. Ein Raum mit 8 Tischen, von den 5 besetzten, alle von Deutschen besetzt. Willkommen in Amerika.
Abends war der Plan, zu Netti’s Geburtstag (immerhin hatte sie schon nach deutscher Zeit), durch die Kneipen zu ziehen. Leider gab es hier weit und breit keine Kneipen, die offen hatten. Zurück im Hotel, bekamen wir den Tip zu einer kleinen Bar einen Block vom Hotel entfernt. War eher ein kleiner Szenetreff, ziemlich abgeranzt aber mit ein paar Bieren und lustigen Leuten sehr nett.
Heute geht es dann weiter nach Greenwood.
Abends waren wir in Palm Springs auf dem Village Fest. Alles ähnlich wie bei uns, nur ohne Bierstand.
Heute planen wir die Tram zu nehmen, eine Attraktion in Palm Springs. Sie führt auf einen Aussichtspunkt, auf einem der umliegenden Berge. Dort soll die Temperatur dann 30°F weniger als hier unten sein aber der Ausblick entschädigen. Mal sehen…
02./03.06. Zwischenstopp in Greenwood
Greenwood liegt etwa in der Mitte zwischen Natchez und Memphis. Die Fahrt von Natchez hierher dauert ca. 3 Stunden. Bei der Abfahrt von Natchez haben wir noch nach einer Flaniermeile gesucht. Die meisten der schönen Geschäfte, wie im Reiseführer beschrieben, gibt es leider nicht mehr.
Die Fahrt nach Greenwood geht hauptsächlich über den Highway 61, den Blues Highway, später dann über den Highway 49. An diesen Straßen liegt die Wiege des amerikanischen Blues. Kurz nach Natchez haben wir die Ausfahrt Natchez Trace Parkway genommen und sind ca. 30 Meilen den Trace Parkway (eigentlich ein 444 Meilen langer Weg und ehemaliger Indianerpfad zwischen Natchez und Nashville) in Richtung Norden gefahren. Eine traumhafte Straße. Es ging auf einer zweispurigen super asphaltierten (das muss man dazu sagen, da die Straßen hier meistens sehr alt und schlecht sind) Straße durch die Wälder von Mississippi. Ideal für eine Motorradtour geeignet. Mal Sonne, mal Schatten, lange Kurven, einfach Klasse. Unterwegs hielten wir noch am Emerald Mound, einer Kultstätte der Natchez Indianer. Wir waren die einzigen Touristen hier (überhaupt die einzigen Besucher).
In Greenwood angekommen, haben wir uns entschieden, noch am Abend das B. B. King Museum in Indianola und danach die (im Internet empfohlene) Altstadt von Greenwood zu besuchen. Indianola liegt etwa 33 Meilen westlich von Greenwood. Hier ist B. B. King aufgewachsen, daher das Museum. Es war Klasse. Kaum waren wir aus dem Museum und hatten die letzten Fotos gemacht, fing es wieder an zu schütten. Laut Wetterbericht, wird es wohl nicht das letzte Mal auf unserer Reise regnen.
Zurück in Greenwood waren wir essen im Chrystal Grill. Völlig unscheinbares Restaurant mit super Essen. Eine Innenstadt gab es nicht wirklich. Die 3 Geschäfte hatten zu und wir haben noch eine kleine Tour mit dem Auto durch den Rest der Stadt gemacht. Heruntergekommene Gegend überall, so dass wir schnell wieder umgekehrt sind und lieber den Abend bei einem Bier im Hotel ausklingen ließen.
03./04.06. Memphis Tag 1
Nachdem wir gestern ca. 2 Stunden von Greenwood nach Memphis gefahren sind und in unserm Hotel eingecheckt haben, haben wir uns auch gleich auf den Weg nach Graceland gemacht, um dem King of Rock’n’Roll unseren Besuch abzustatten. Von Downtown Memphis sind es mit dem Auto ca. 15 Minuten.
Graceland ist für heutige Verhältnisse eher ein kleines Anwesen. Hier gibt es die Villa von Elvis mit Nebengelassen, die tatsächlich von Priscilla und Lisa Marie bei ihren Aufenthalten in Memphis noch genutzt wird, ein kleines Automobilmuseum, die beiden Flugzeuge von Elvis und jede Menge Souvenirshops. Es war super zu sehen wie Elvis gelebt hat und an solch einem geschichtsträchtigen Ort zu sein. Während wir im Haus von Elvis waren ging wieder ein kräftiges Gewitter ab und es hat geschüttet.
Abends, der Regen war vorbei und die Sonne kam noch ein bisschen raus, konnten wir sogar in Memphis in einem schönen Restaurant auf der Main Street draußen essen.
Nach dem Essen ging es in die Beale Street, dem „Home of Blues“. Hier gibt es Clubs und Restaurants mit Live Musik. Bier darf auf der Straße getrunken werden aber nur abends innerhalb der 3 abgesperrten Blocks. Man fühlt sich sehr sicher, da hier die Polizei alles überwacht. Ist nach der Vergangenheit der Straße aber vielleicht besser so.
Da wir noch bis morgen bleiben, schauen wir mal was die Stadt und das Wetter noch zu bieten haben.
04./05.06. Memphis Tag 2
Gestern hatten wir noch einen ganzen Tag für Memphis Zeit. Da die Stadt nicht so riesig ist und hauptsächlich aus Main Street und Beale Street besteht (es gibt natürlich noch mehr Straßen, die aber für Touristen nicht so interessant sind), haben wir einen Museumstag gemacht. Wir waren im Sun Studio, im Rock N` Soul Museum, in der Blues Hall of Fame und in der Memphis Music Hall of Fame. Das Sun Studio war natürlich am beeindruckendsten, da hier alle großen Stars aufgenommen haben. Unter anderem Elvis, Jerry Lee Lewis, Johnny Cash, Roy Orbison, Carl Perkins, B. B. King u.v.m.. Auch U2 haben hier 5 Titel für ihr Album „Rattle and Hum“ aufgenommen. Ich durfte mal am Schlagzeug sitzen, das Larry Mullen dafür spielte. Einfach ein historischer Ort.
Das Stax Studio haben wir leider nicht mehr geschafft, da es ein paar Blocks weiter am Rand der Stadt liegt. Auch das National Civil Rights Museum, welches sich in dem Haus befindet, in dem Martin Luther King Jr. erschossen wurde, war gestern wegen einer privaten Veranstaltung ab 3 pm geschlossen. Aber vielleicht kann ich Netti überreden, es uns vor unserer Abfahrt nach Nashville heute noch anzusehen.
Abends waren wir dann noch mal in der Beale Street. Echt eine tolle Kneipenmeile.
05./06.06. Memphis Abfahrt / Nashville Tag 1
Vor der Abfahrt in Memphis haben wir gestern noch das National Civil Rights Museum besucht. Es befindet sich im ehemaligen Lorraine Motel in Memphis, auf dessen Balkon Martin Luther King Jr. erschossen wurde. Das Museum ist schon beeindruckend und dreht sich um das gesamte Thema der Sklaverei und den Kampf der schwarzen Bevölkerung um die Gleichstellung in den USA. Es ist hier zu sehen, dass es auch bei der Sklaverei immer nur um finanzielle Interessen ging. Billige Arbeitskräfte für die Baumwollplantagen oder andere Geschäftszweige, wo ebenfalls billige Hände benötigt wurden.
Nach unserer dreistündigen Fahrt haben wir im Hotel in Nashville eingecheckt und uns dann erst einmal auf den Weg zum Visitor Center gemacht. Dort sagte man uns, dass es einen kostenlosen Shuttle zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gibt. Werden wir heute mal ausprobieren.
Da das Visitor Center direkt am Broadway, wo es die Bars und Restaurants gibt, liegt, waren wir erstmal im „The Wheel“ ein Bier trinken und uns mit Country beschallen lassen. Dann gab es noch ein wenig Stadtbummel.
Nach dem Abendessen waren wir im „The Stage“, ebenfalls einer Bar mit Live Musik. Eine super Band hat dort gespielt. Am Tresen haben wir Dave kennengelernt und mit ihm seinen Geburtstag gefeiert. Ein lustiger Typ aus Georgia, der leider zu seinem Geburtstag allein in der Stadt war, da seine Familie im ganzen Land verteilt lebt. Auf jeden Fall ein netter Abend.
Heute werden wir uns den kulturellen Teil unseres Besuches vornehmen.
06./07.06. Nashville Tag 2
Nach einem guten Frühstück sind wir gestern bei bestem Wetter gestartet und als erstes zum Tennessee State Capitol gelaufen. Das liegt nur ein paar Minuten zu Fuß von unserem Hotel. Ein sehr imposantes Gebäude aber immerhin ist Nashville ja auch die Hauptstadt des Bundesstaates Tennessee. Das Gebäude ist öffentlich zugänglich und man kann sich die Sitzungssäle und die Bibliothek anschauen. Da das Capitol auf einem Hügel steht, lohnt sich auch ein Blick von den Balkons. In Richtung Fluß wird der Blick aber leider durch einige hohe Gebäude versperrt.
Danach sind wir in Richtung Cumberland River gelaufen. Im Public Square Park gibt es eine kleine Aussichtsplattform, von der aus man eine gute Sicht auf die Skyline, den Fluß und das Nissan Stadium, Home of the Nashville Titans – die lokale Eishockey Mannschaft, hat.
Durch den District ging es dann zum Johnny Cash Museum und danach noch in das Country Music Hall of Fame and Museum. Beides ein absolutes Muss bei einem Besuch in Nashville.
Abends waren wir dann noch etwas essen und haben den Tag in einer der vielen Bars bei einem Bier und Country Musik ausklingen lassen.
Heute geht es weiter nach Lynchburg zu Jack Daniels und dann nach Huntsville.
07./08.06. Über Lynchburg nach Huntsville
Eigentlich sind wir ganz froh bei den jetzt kommenden Temperaturen nicht mehr in Nashville zu sein. Abgefahren sind wir gestern bei 31°C und bis Donnerstag sollen die Temperaturen auf 37°C steigen. Am Sonntag soll es dann wieder starke Gewitter geben. Außerdem wurden seit Montag die Straßen abgesperrt und Bühnen aufgebaut, da es vom 09. bis 12.06. ein großes Musikspektakel, das Nashville CMA Music Festival, geben wird. Hätten wir zwar gern mitgenommen, hat aber leider nicht in unseren Zeitplan gepasst.
Also haben wir uns auf den Weg nach Huntsville gemacht, mit einem Abstecher nach Lynchburg zur Distillerie von Jack Daniel. Es gab eine Tour durch die Produktion mit ein paar geschichtlichen Hintergründen. Immerhin hat Jack Daniel`s Distillerie dieses Jahr ihren 150. Geburtstag. Eine kleine Verkostung gab es am Ende der Tour auch noch. Meine Favoriten sind der Single Barrel und der Gentleman Jack. Der N°7 ist super für die Cola geeignet (geht natürlich für den Notfall auch pur auf Eis). Ich hätte noch ein wenig weiter verkosten können, musste aber leider fahren. Am Abend haben wir erst noch ein Stündchen am Pool verbracht und den Tag dann mit einem schönen saftigen Steak im Texas Roadhouse ausklingen lassen.
Heute steht das U.S. Space & Rocket Center in Huntsville auf dem Program bevor es dann weiter geht nach Tupelo, dem Geburtsort von Elvis.
08.06. U.S. Space & Rocket Center, Huntsville, TN
Heute morgen sind wir, bevor es nach Tupelo weiterging, ins U.S. Space & Rocket Center etwas außerhalb von Huntsville gefahren. Da es nicht besonders gut ausgeschildert war, sind wir natürlich direkt im Sicherheitsbereich von Boing gelandet. Der Sicherheitsbeamte lachte, wir waren wahrscheinlich nicht die ersten, hat uns auf dem Gelände umdrehen und uns nach einer kurzen Wegbeschreibung auch wieder fahren lassen. Boing hat dort seine technische Forschung.
Im U.S. Space & Rocket Center erfährt man sehr viel Wissenswertes über den Weltraum und die Entwicklung der Raumfahrt. Auf dem Gelände sind sehr viele zivile Raketen, ein Space Shuttle aber auch militärische Raketen sowie ein paar Flugzeuge, eine V1, ein Weltraumlabor und auch Militärfahrzeuge ausgestellt. Eine ganze Halle beschäftigt sich mit der Saturn V Mission. Von der Entwicklung der Triebwerke, über die Entwicklung der bemannten Raumfahrt, zum Aufenthalt der Astronauten im Weltall bis zu ihrer Landung. Eine der wichtigsten Rollen dabei spielt durchweg Dr. Wernher von Braun. Ohne ihn wäre die Entwicklung der Raketenwaffen und der Raumfahrt nach 1945 in den USA wohl nicht so schnell vorwärts gegangen. Alles in allem war es sehr spannend.
Der Weg nach Tupelo war über 3 Stunden wieder sehr ruhig. Es ging hauptsächlich auf einer breiten Landstraße (man müßte eher Bergwaldstraße sagen) durch Berge und Wälder. Teilweise waren wir über Kilometer alleine unterwegs. Aber wir sind angekommen.
Morgen wollen wir uns den Geburtsort von Elvis ansehen, bevor es nach Jackson, MS weitergeht.
09.06. Von Tupelo nach Jackson, MS
Heute war außer der Fahrt nach Jackson nur der Besuch des Geburtsortes von Elvis in Tupelo geplant. Die Damen vom Hotel in Tupelo sagten uns zwar, dass es sich nicht wirklich lohnt sich die Eintrittskarte zu kaufen, wir haben es aber trotzdem getan. Ich kann nur sagen, es hat sich gelohnt. Es ist zwar mit 17$ pro Person nicht wirklich billig aber man bekommt den Besuch eines kleinen (wirklich kleinen) Museums, des Geburtshauses von Elvis und der Kirche dazu, die für seinen musikalischen Weg mit entscheidend war. Das Geburtshaus steht immer noch am gleichen Platz wie zur Geburt Elvis`, die Kirche stand am Ende der Straße und wurde an den jetzigen Platz gebracht und dort restauriert. Ich könnte jetzt noch weitere Geschichten erzählen, hebe mir aber noch etwas für die persönlichen Gespräche nach dem Urlaub auf. Eine gibt`s aber noch: Es war eine etwas über 80 Jahre alte Dame, die in Tupelo aufgewachsen ist und noch dort lebt, mit ihren 2 Enkelkindern (ca. 10 bis 12 Jahre) und einer Urenkelin (3 Jahre) dabei, denen sie unbedingt jetzt schon einiges von ihrem Jugend-Idol zeigen wollte. Die Großmutter dieser Dame und die Großmutter von Elvis waren Schwestern. Wir konnten noch über das ein oder andere mit ihr schwatzen, bevor wir uns dann endgültig auf den Weg gemacht haben.
In Jackson machen wir nur Zwischenstation (3,5 Stunden von Tupelo nach Jackson und dann von dort aus noch 3 Stunden bis Biloxi). Auch wenn es die Hauptstadt von Mississippi ist, gibt es für uns hier nicht wirklich viel zu sehen. Doch, es fallen mir noch 3 Sachen ein: Das Hotel hat einen schönen Pool (recht klein und das Wasser war warm), ein super Steak Restaurant, das „Outbreak“ (wirklich absolute Klasse, mit super Steaks zu kleinen Preisen) und in unserem Hotel gibt es täglich zwischen 5:30 pm und 7:30 pm Freibier. Bekannt ist die Stadt sonst hauptsächlich aus dem Lied von June Carter und Johnny Cash. Die Stadt gibt es erst seit 1822 und eigentlich nur, weil Mississippi damals eine Hauptstadt brauchte.
Morgen geht es dann weiter an den Golf von Mexico nach Biloxi.
10.06. Ankunft in Biloxi am Golf von Mexiko
Heute sind wir in Biloxi angekommen. Da unser Zimmer noch nicht fertig war und das Hotel nur ein paar Meter vom Strand entfernt liegt, sind wir gleich erst mal baden gegangen. Von Erfrischung konnte keine Rede sein, da die Wassertemperatur derzeit bei 29°C liegt. Also haben wir uns vorgestellt, wir liegen in der Badewanne. Abends waren wir um die Ecke Pizza essen. Wieder eines der unscheinbaren kleinen Restaurants, die nicht auffallen und in die in Deutschland niemand gehen würde. Es war nicht unser erstes Restaurant dieser Art aber das Essen war wie immer erste Klasse. Danach haben wir uns im Hotel auf der Terrasse noch ein oder zwei Drinks gegönnt. Hier konnte man gut auf die Straße und das Wasser schauen. Morgen gönnen wir uns noch einen Tag hier.
11.06. Entspannung in Biloxi
Heute morgen sind wir mit einem kräftigen Donnern geweckt worden. Von etwa 7 bis 9 Uhr hat es gewittert und stark geregnet. Wir waren dann erst einmal frühstücken und das Wetter war wieder schön. Fast zu schön. In der Sonne haben wir es gar nicht ausgehalten. Ich hatte mich schlau gemacht und festgestellt, dass sich ein paar Kilometer weiter in unserer Straße der letzte Wohnsitz des ersten, letzten und einzigen Präsidenten der CSA, der Confederate States of America, Jefferson Davis, befindet. Also haben wir uns auf den Weg dorthin gemacht und ihn uns angeschaut. Ein kleines Museum war auch noch dabei. Danach waren wir noch kurz beim Harley Dealer und am Hafen von Biloxi. Gegen 15:30 Uhr waren wir dann endlich am Pool. Bei einem Bud Light haben wir Scott kennen gelernt. Cooler Typ aus Destin, Florida in unserem Alter, der mit seiner Frau, deren Eltern in New Orleans besuchen wollte. Wir haben mit ihm ein wenig über Gott und die Welt gequatscht und er hat uns noch ein paar Tipps für New Orleans mit auf den Weg gegeben.
Nach dem Abendessen beim Griechen, heute auch wieder so ein Laden, in dem das Essen super war aber den in Deutschland niemand besuchen würde, haben wir noch ein wenig an der Bar bei Wein und Gentleman Jack entspannt.
Morgen geht es zum Ausgangspunkt und zur letzten Station unserer Rundreise, New Orleans zurück.
12./13.06. Zurück nach New Orleans, dem Ausgangspunkt
Gestern mussten wir uns schweren Herzens auf den Rückweg nach New Orleans machen. Schweren Herzens heißt, dass New Orleans, wenn man die eine Übernachtung am Flughafen in Chicago nicht mitrechnet, auch die letzte Station unserer Rundreise durch die Südstaaten ist.
Wir haben für die Fahrt nicht die Interstate 10 sondern den Highway 90 gewählt, da dieser an der Küste entlang führt. Eine etwas längere aber die bei weitem schönere Tour. Erst fuhren wir ca. 40 Kilometer am Strand entlang. D.h. zur Linken der weiße, fast ungenutzte Sandstrand und zur Rechten die schönen Antebellum-Häuser. Danach ging es durch den Sumpf über etwas ins Alter gekommene Stahlbrücken und an schönen Pfahlhäusern vorbei.
Leider konnten wir eine Swamp Tour nicht mitmachen, da wir das Auto am Sonntag bereits bis 13 Uhr abgeben mussten.
Da unser Zimmer noch nicht fertig war haben wir die Zeit für einen kleinen Stadtbummel und einen Besuch des French Market genutzt. Hier war recht viel los, da dort ein Tomatenfest stattfindet.
Rechtzeitig zurück konnten wir unser Zimmer beziehen und uns den Sieg unserer Jungs über die Ukraine anschauen. Abends waren wir dann zum Essen und Trinken in ein paar schönen Jazzbars. Alles in allem wieder ein gelungener und entspannter Tag.
Für die nächsten Tage sind hier Gewitter angesagt, daher werden wir sehen was der heutige Tag bringt.
13./14.06. New Orleans, letzte Tage
Gestern habe ich allein noch einmal einen Stadtbummel gemacht, da Netti auf Grund der Gewitter lieber im Hotel blieb. Ich bin mit den Streetcars ein wenig die St. Charles Line und die River Front Line abgefahren und dann durch die Stadt geschlendert. Die Streetcars sind eine günstige Alternative die Stadt kennenzulernen. Die Tageskarte – Jazzy Pass kostet 3$. An sich wollte ich mir das Civil War Museum anschauen aber es war leider Sonntag und Montag geschlossen. Irgendwie gibt es immer ein Thema, wenn ich mir ein Museum anschauen möchte. Entweder Feiertag oder irgendeine private Veranstaltung oder Ruhetage. Am Mississippi konnte ich noch das Steamboat „Natchez“ in Fahrt erleben. Leider nur vom Land aus.
Zurück im Hotel, ging es noch in den Pool. Es war tatsächlich mal eine Erfrischung.
Heute noch Koffer packen und vorbereiten auf den Flug nach Chicago.
16.06. New Orleans / Chicago / Abschied
Wir haben dann gestern Vormittag nach dem Auschecken den Pool noch einmal genutzt bevor ein Gewitter uns wieder in die Lobby gezwungen hat. Immerhin war unser „Pick up“ am Hotel für den Flug nach Chicago erst für 3:25 pm geplant. Der Flieger konnte wegen des Gewitters auch erst verspätet starten. Wir sind dann doch pünktlich gelandet und waren gegen 10:00 pm im Hotel am Flughafen Chicago. Noch ein Bier, die Bordkarten ausgedruckt und geschlafen.
Heute geht’s dann zurück nach Hause. Wie immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge, da wir eine tolle Reise hatten an die wir uns noch lange erinnern werden und uns aber auch auf zu Hause freuen.
Mal sehen wann und wohin es das nächste Mal in die Staaten geht.